Kinematografie und visuelle Effekte
Zu einem der wichtigsten formalen Mittel, das den Film Bad Luck zu einem Hochgenuss macht, gehört die Kinematografie. Die Kameraführung scheint fast komplett im Steadycam-Stil vollzogen zu sein. Eine gute Wahl, denn so wurde dem Film auf elegante Weise ein ganz besonderer Charme und eine gewisse Direktheit verliehen. Es gibt sehr viele Close-ups, die den Betrachter sehr nah ins Geschehen hinein lassen. Die gemeinten und nichtgemeinten Objekte und Hintergründe, sprich: die wichtigen und nebensächlichen Dinge, wurden sehr schön mit in die Gesamtbilder einbezogen.
Die gesamte Ausleuchtung wirkt sehr authentisch und kaum künstlich, anders als man es beispielsweise von vielen Hollywoodfilmen gewohnt ist. Das Licht trägt im Allgemeinen sehr zur jeweiligen Atmosphäre bei. Im Wald ist es stellenweise sehr spärlich vertreten und an der Tankstelle wirkt es fast schon verführerisch modern. In allen Szenen wurde es so gesetzt, dass die Handlungen noch überzeugender wahrgenommen werden.
Wie ist der visuelle Eindruck?
Die dargestellten Szenenbilder in Bad Luck sind allesamt sehr direkt. Man wird sehr schnell in das jeweilige Geschehen hineingezogen und fühlt sich, als wäre man direkt mit dabei. Die Farben vieler Objekte können auch als Symbolfarben verstanden werden. Die übergeordnete Atmosphäre wirkt tendenziell leicht trist oder betrübt und an anderen Stellen kommen wieder Hoffnungsschimmer durch, was durch das schlechte und sich wieder aufklärende Wetter, die wechselhaften Gesichtsausdrücke der Figuren und die Situationen, in denen sie sich befinden, noch unterstrichen wird.
Die bewegliche Steadycam und die unprätentiösen Kameraeinstellungen sind hart und direkt. Es wird nicht versucht, noch perfektere Perspektiven zu finden, und der Betrachter wird mit der ungeschminkten Realität des Daseins konfrontiert.
Teilweise wird dem Zuschauer fast schon in dokumentarischem Stil gezeigt, wie hässlich und wenig pittoresk eine Gegend auch in Österreich sein kann, wenn das Wetter gerade nicht mitspielt. So manch einer mag sich innerlich stellenweise fragen: „Wo bin ich hier bloß gelandet?“