Soll uns Bad Luck etwas sagen?
In erster Linie ist eine Tragikomödie natürlich dazu da, den Zuschauer zu unterhalten. Aber in den meisten Fällen werden dem Zuschauer im Verlauf der Handlungen Botschaften angeboten, die Antworten auf grundlegende Fragen geben oder das Gefühl vermitteln, man würde die Filme nicht nur zur reinen Ablenkung schauen. Das Phänomen kommt zuweilen selbst bei den reinen Klamauk-Filmen vor.
Auch bei Bad Luck wurden noch weitere moralische Motive angedeutet, wie beispielsweise die, dass man seine eigenen Ansprüche außen vor lassen sollte und sein „Ich“ besser in den Dienst einer höheren Sache stellen kann, um etwas zu erreichen: Herdentrieb statt Individualismus, Akzeptanz der Umstände, Resignation im individuellen Kampf und vielleicht die kollektive Apathie als bessere Alternative zur anstrengenden Jagd nach dem eigenen finanziellen Glück. Aber das alles kann natürlich auch nur eine mögliche Interpretation sein.
Schließlich hat man es mit einem Kunstwerk zu tun und manchmal haben die Künstler selbst nicht mal ansatzweise über allzu komplexe Informationen oder einen tieferen Sinn ihrer eigenen Werke nachgedacht, sondern wollten einfach nur einen guten Film machen, der bei den Zuschauern ankommt. Bei Bad Luck haben ein paar Zeitungsanzeigen über verhängnisvolle Individualschicksale den Autoren zu der Geschichte inspiriert.
Die guten Seiten von Bad Luck
Auch hinsichtlich der Schauspielkünste sind keine Schwächen zu finden. Die schauspielerischen Leistungen sind durchweg hervorragend. Es gibt keine einzige Rolle, die an irgendeiner Stelle nicht überzeugen würde. Auch der Gesamteindruck der Kameraführung, der gewählten Einstellungen und so weiter schaffen ein insgesamt abgerundetes Bild.
Als Filmliebhaber kann man wirklich jeden Moment des Filmes genießen. Chapeau! Selbst der original österreichische Dialekt, der für Nicht-Muttersprachler teilweise auf Anhieb sehr schwer zu verstehen ist, trägt auf positive Weise zum schrulligen Gesamtbild bei. Zu den Lieblingsaussprüchen zählen: „Griaß Gott“ und „Um Gotts willn“ Und wie heißt es so schön: „Das Leben ist halt nicht fair!“
Wer auf visuelle Details steht, kann auch so einige witzige Aspekte finden, die an sich schon sehr amüsant sein können. Denn der Film wurde mit Symbolen gefüllt, wie man in Amerika am wichtigsten amerikanischen Thanksgiving-Feiertag einen Truthahn mit Obst und Gemüse füllt. Beispielsweise trägt der Charakter Rizzo, der sanfte kränkliche Riese mit dem roten Bart, der sich eher schlaksig und ohne Dynamik durch die Szenen bewegt, ironischerweise eine knallrote Ferrarijacke. Lol. Selbst das Wetter, die Straße, die Landschaft, der Wald, das Fernsehprogramm, die Cockpit-Figuren, puschelige Schlüsselanhänger, Goldkettchen, Wasserfilter und die Tankstelle werden neben vielen weiteren Dingen und Objekten zu Symbolen.