Ein im Kern gelungenes Szenario
Ein kurzer Überblick über das Filmszenario mit Hinblick auf die Haus-Charaktere, die Szenen, die Dialoge und die Abfolge der Ereignisse:
Dialoge
Die Dialoge sind unkompliziert, teilweise sehr knapp gehalten und auf das Wesentliche beschränkt. Viele Schlüssel-Szenen kommen sogar gänzlich ohne Dialoge aus. Bei manchen Dialogen spürt man die Nähe zum Realismus und kann sogar leicht vergessen, dass es sich eigentlich um eine Komödie handelt. Da Bad Luck kein einfacher Spielfilm ist, sind auch keine besonders tiefgründigen Gespräche zu erwarten. Außerdem kommt die Geschichte ohnehin viel besser ohne solche aus.
Szenen
Ohne zu sehr auf die einzelnen Szenen einzugehen, um nicht zu viel zu verraten, kann man sagen, das alle Szenen narrativ vollständig, gut proportioniert und sehr gut platziert wirken. Die Szenen machen einen inhaltlich wichtigen, informativen und vollständigen Eindruck. Die Spielorte sind gut gewählt.
Abfolge der Ereignisse
Die Abfolge der Ereignisse scheint nicht von vornherein logisch, was sich jedoch nach der vollständigen Betrachtung als stilistisches Mittel herausstellen wird. Es wurden einige Szenen an den Anfang des Films gesetzt, die sich im Verlauf erklären werden. Die Variation der Ereignisse und Szenen tragen zur allgemeinen Spannung bei. Diese Art der Strukturierung scheint der Rahmengeschichte zu dienen und die Dynamik zu verbessern.
Die Haupt-Charaktere in der Skizze
Karl der Automechaniker scheint häufiger die falschen Entscheidungen zu treffen. Bei genauerer Betrachtung kann man ihm sogar Realitätsverkennung unterstellen. Als überforderter Dienstleister will er vor allem sein Ding durchziehen. Zusätzlich versucht er auch noch, Wasserfilter zu verkaufen, was mehr schlecht als recht zu laufen scheint. Alles in allem ist er ein eigenbrötlerischer Messi mit egoistischen Zügen. Was ihn mit allen anderen Protagonisten verbindet, sind die Geldprobleme. Aber sein Fall scheint zunächst nicht ganz so hoffnungslos zu sein. Karl wirkt in allen Szenen wie ein moderner Cowboy.
Rizzo macht den Eindruck eines sanften Riesen. Er ist jedoch, anders als es seine Statur vermuten lässt, ein weinerlicher Weichling. Rizzo hat schwache Nerven und scheint irgendwie zur falschen Zeit am falschen Ort gelandet zu sein. Er ist kein eindeutiger Egoist, oder doch? Aber in jedem Fall ist er ein Opportunist. In gewissem Sinne spielt er eine Art Heldenrolle in der gesamten Geschichte. Urteilen Sie selbst.
Dagmar die Tankstellenwärterin, hat auch nicht besonders viel Glück. Zudem hat sie auch noch einen etwas paddeligen Freund. Und ihr Schuldenberg wird auch immer größer. Das arme Mädchen kann einem leidtun. Sie gibt sich Mühe. Man möchte ihr zurufen, dass sie den Ort verlassen soll.
Auch der Poser Lippo ist ein Pechvogel, wie er im Buche steht, und gehört zur Fraktion der bellenden Hunde, die sich manchmal zu sehr festbeißen. Er will sich Respekt verschaffen und seinen ehemaligen Chef zur Rede stellen, stellt sich jedoch auch zu ungeschickt an.